UN-Generalsekretär António Guterres hat den Zentralen Nothilfefonds der Vereinten Nationen (UN Central Emergency Response Fund - CERF) als „eine Erfolgsgeschichte der Vereinten Nationen“ beschrieben. Dem kann ich mich nur anschließen. Seit seiner Einrichtung vor siebzehn Jahren hat sich der Fonds als eine der schnellsten und wirksamsten Möglichkeiten zur Finanzierung globaler humanitärer Maßnahmen erwiesen. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn mehr Menschen den Fonds kennen und für den CERF spenden würden. Der Nothilfefonds finanziert humanitäre Hilfe, die dort ankommt, wo sie am dringlichsten benötigt wird.
Was ist der CERF
Der Zentrale Nothilfefonds der Vereinten Nationen ist einer der schnellsten Wege, um den bedürftigsten Menschen der Welt in Krisenzeiten und an jedem Ort dringende Hilfe zukommen zu lassen. Der CERF wird vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) betreut. Der Nothilfekoordinator verwaltet den CERF im Auftrag des UN-Generalsekretärs.
Der Zentrale Nothilfefonds, der 2005 von der UN-Generalversammlung als Globaler Nothilfefonds der Vereinten Nationen eingerichtet wurde, wird hauptsächlich von den UN-Mitgliedstaaten finanziert. CERF nimmt aber auch Spenden von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen entgegen. In den vergangenen siebzehn Jahren haben 140 Mitgliedstaaten, regionale Gebietskörperschaften, Nichtregierungsorganisationen und private Geber für den Nothilfefonds Mittel bereitgestellt oder gespendet. Seit 2005 hat der CERF Hunderten von Millionen Menschen in über 110 Ländern und Gebieten mit mehr als 8 Milliarden US-Dollar unterstützt. Darin enthalten sind mehr als 2,7 Milliarden Dollar für unterfinanzierte Krisen.
Der CERF hat ein jährliches Finanzierungsziel von einer Milliarde US Dollar, das leider bis jetzt noch nie erreicht wurde. Die Summe entspricht etwa 2 Prozent des jährlichen Gesamtbedarfs an humanitärer Hilfe. Der Zentrale Nothilfefonds ist so konzipiert, dass er die bestehenden Finanzierungsmechanismen für humanitäre Hilfe ergänzt und nicht ersetzt.
Der humanitäre Bedarf steigt
Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist in den letzten Jahren auf ein Rekordniveau gestiegen. Im Jahr 2023 wird nach Schätzungen der Vereinten Nationen eine Rekordzahl von 339 Millionen Menschen humanitäre Hilfe und Schutz benötigen - ein deutlicher Anstieg gegenüber 274 Millionen Menschen zu Beginn des Jahres 2022. Die UN und ihre humanitäre Partnerorganisationen wollen im Jahr 2023 Bedürftige in 69 Ländern unterstützen, wofür 51,5 Milliarden US-Dollar benötigt werden.
Die Notwendigkeit für eine effektive humanitären Finanzierung war noch nie so groß wie heute, gerade vor dem Hintergrund, dass jedes Jahr viel zu wenige Mittel zusammenkommen. Internationale Geber haben bis Mitte Dezember 2022 24 Milliarden US-Dollar bereitgestellt für das Jahr 2022, aber der Bedarf steigt schneller als die finanzielle Unterstützung. Laut OCHA war die Finanzierungslücke für humanitäre Einsätze noch nie so groß und liegt derzeit bei 53 Prozent (27,6 Milliarden Dollar).
Humanitäre Organisationen sind daher gezwungen, zu entscheiden, wem sie die knappen verfügbaren Mittel zukommen lassen. Je knapper die Mittel umso schwerwiegender und folgenreicher sind diese Entscheidungen. Der CERF kann das Problem der Unterfinanzierung nicht lösen, aber verfügt über Instrumente es wenigstens abzumildern.
Die Instrumente
Die CERF-Soforthilfefonds helfen UN-Organisationen und ihren Partnerorganisationen, schnell auf neue humanitäre Bedarfe zu reagieren. Die CERF-Fonds für unterfinanzierte Nothilfe dienen der Ausweitung und Aufrechterhaltung langwieriger Hilfsmaßnahmen, um kritische Lücken zu vermeiden, soweit keine anderen Mittel zur Verfügung stehen.
CERF-Soforthilfefonds - Schnelle Hilfe in neuen Krisen
Das Instrument des Soforthilfefonds ermöglicht rechtzeitige, wirksame und lebensrettende humanitäre Maßnahmen von UN-Organisationen und Partnerorganisationen, um die Nothilfe überall dort in Gang zu setzen, wo neue Bedarfe entstehen. Das Instrument ermöglicht die Finanzierung von drei Arten von Krisen: plötzlich eintretende Notsituationen, eine rasche oder erhebliche Verschlechterung einer bestehenden humanitären Krise und zeitkritische Interventionen.
Im Rahmen der schnellen Soforthilfe konnten in der Ukraine am Tag der russischen Invasion humanitäre Maßnahmen eingeleitet werden. In 2022 konnte mithilfe des Instrumentes außerdem schnell auf wetterbedingte Notfälle, unter anderem in Pakistan, Nepal oder Kuba reagiert werden. Zuweisungen aus dem CERF können für Menschen, die von Konflikten, Hunger, Klimakatastrophen, und anderen humanitären Notsituationen betroffen sind, den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
CERF-Fonds für unterfinanzierte Nothilfe - Dringend notwendige Hilfe in bestehenden Krisen
Das Instrument der unterfinanzierten Nothilfe ermöglicht Hilfe in bestehende Krisen – oftmals vergessenen Krisen oder langandauernden Krisen. Wenn eine humanitäre Notsituation nicht in die Schlagzeilen gerät, bleibt auch das Spendenaufkommen meist gering, was die Bereitstellung lebensrettender Hilfe für bedürftige Menschen extrem beeinträchtigt.
Im Jahr 2022 wurde eine Viertelmilliarde US-Dollar bereitgestellt, um humanitäre Maßnahmen in 23 unterfinanzierten Krisen in Afrika, Nord- und Südamerika, Asien und dem Nahen Osten zu unterstützen. Die Finanzierungsentscheidungen für unterfinanzierte Krisen beruhen auf einer detaillierten Analyse von mehr als 90 humanitären Indikatoren und Konsultationen mit den Beteiligten.
Die Hilfe geht an die schwächsten Menschen der Welt, die am dringendsten humanitäre Hilfe benötigen. Der Zentrale Nothilfefonds räumt dabei denjenigen Priorität ein, die am ehesten marginalisiert und zurückgelassen werden, darunter Menschen mit Behinderungen, älteren Menschen und Kindern. Während der humanitäre Sektor weltweit auf eine harte Probe gestellt wird, bleibt die Konzentration des Zentralen Nothilfefonds auf unterfinanzierte Krisen wichtiger denn je.
Die Geber
Im Jahr 2022 allein hat der CERF 700 Millionen US Dollar für die Unterstützung von Millionen von Menschen in 40 Ländern bereitgestellt. Die größten staatlichen Geber in diesem Jahr waren Deutschland, die Niederlande, Schweden, Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Kanada, Belgien, die Vereinigte Staaten von Amerika und Italien.
Jeder einzelne
Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ist der CERF eine wichtige Säule, um Millionen der schwächsten Menschen auf der Welt beizustehen. In Krisen auf der ganzen Welt gibt der Zentrale Nothilfefonds Menschen in Bedrängnis ein Rettungsanker der Hoffnung. Sorgen auch Sie dafür, dass mehr finanzielle Mittel zusammenkommen und zumindest das Ziel von einer Milliarde US Dollar erreicht wird. Seien Sie ein Vorbild für Unternehmen und Stiftungen sich ebenfalls zu beteiligen. Seien Sie ein Mahner nicht zuletzt für die Regierungen der UN-Mitgliedsstaaten, den CERF bestmöglich auszustatten.
Spenden Sie jetzt an den CERF
https://cerf.un.org/donate
https://crisisrelief.un.org/t/cerf
Bitte beachten Sie: Ihre Spende ist möglicherweise nur in den Vereinigten Staaten steuerlich absetzbar.
Weitere Informationen
Zentraler Nothilfefonds der Vereinten Nationen (CERF)
https://cerf.un.org/
Andere Spendenmöglichkeiten
Weitere Organisationen, an die Sie spenden können, finden Sie unter: DONARE: Humanitäre Krisenhilfe , DONARE: Flucht und Vertreibung , DONARE: Kinder in Not , DONARE: Hunger und Ernährungsunsicherheit, DONARE: Medizinische Nothilfe sowie DONARE: Glaubensbasierte humanitäre Organisationen