Die Welt steht vor einer existenziellen Bedrohung - der Klimakrise. Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits deutlich spürbar und haben weitreichende Konsequenzen für unsere Umwelt, Ökosysteme, Gesellschaften und die Menschen. Doch die Klimakrise geht über den bloßen Umweltschutz hinaus. Sie steht in einem engen Zusammenhang mit der Zunahme und Zuspitzung humanitärer Krisen, die viele Millionen Menschen weltweit betreffen und die Welt vor immense Herausforderungen stellen. Verheerende Stürme, Überschwemmungen, historische Dürreperioden, und extreme Hitzewellen töten Menschen, zerstören ihre Lebensgrundlagen, verursachen Hungerkrisen und verbreiten Krankheiten.
Naturkatastrophen und ihre Folgen
Eine der offensichtlichsten Verbindungen zwischen der Klimakrise und humanitären Krisen sind extreme Wetterereignisse und die zunehmenden Naturkatastrophen. Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren und Waldbrände treten häufiger und mit größerer Intensität auf. Die Naturkatastrophen können Länder und Regionen der Welt heimsuchen, welche bislang von extremen Wetterbedingungen weitgehend verschont geblieben sind. Diese Ereignisse führen zu Verlust von Menschenleben, Zerstörung von Gemeinden, Ernten, Infrastrukturen, Lebensgrundlagen, und der Vertreibung von Menschen. Die Folgen dieser Naturkatastrophen sind verheerend und erfordern humanitäre Hilfe, um den Betroffenen beizustehen.
Beispiele für Naturkatastrophen im Zusammenhang mit der Klimakrise
Dürre am Horn von Afrika
Die Länder am Horn von Afrika werden weiterhin von der längsten und schwersten Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen heimgesucht, so dass Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Von der Dürre sind besonders die Länder Somalia, Äthiopien und Kenia betroffen. Allein in Somalia sind im Jahr 2022 laut einer Studie mehr als 43.000 Menschen, von denen die Hälfte Kinder unter 5 Jahren waren, durch die Dürre gestorben.
Im ersten Halbjahr 2023 ist die Dürre Regenfällen und Sturzfluten gewichen. Hundertausende Menschen wurden durch Überschwemmungen aus ihren Dörfern vertrieben. Obwohl die Regenfälle auch eine gewisse Erleichterung brachten, wird es Jahre dauern, bis die historische Dürre überwunden ist. Regen allein reicht nicht aus, um die Krise zu beenden.
Sintflutartige Überschwemmungen in Pakistan 2022
Extreme Regenfälle und eine Kombination aus Überschwemmungen und Sturzfluten führten zu einer beispiellosen humanitären Katastrophe in Pakistan, die im Juni 2022 ihren Anfang nahm und mehr als 1700 Todesopfer forderte, Viehbestände tötete und die öffentliche und private Infrastruktur im ganzen Land beschädigte und zerstörte. Von den schweren Regenfällen und Überschwemmungen waren rund 33 Millionen Menschen betroffen, von denen mindestens 7,9 Millionen zu Binnenvertriebenen wurden.
Überschwemmungen in Nigeria und Nachbarländern 2022
Nigeria erlebte 2022 die schlimmsten Überschwemmungen seit zehn Jahren, von denen mehr als 4,4 Millionen Menschen im ganzen Land betroffen waren. In Nigeria und den Nachbarländern Tschad, Niger, Burkina Faso, Mali und Kamerun wurden durch überdurchschnittlich starke Regenfälle und Überflutungen Hunderte von Menschen getötet, Millionen vertrieben und weitere Millionen von Menschen betroffen.
Starkregen und Überschwemmungen in Afrika im vergangenen Jahr haben weite Teile des Kontinents heimgesucht. Neben Nigeria und den Ländern der Sahelzone wurden insbesondere der Südsudan, der Sudan, die Demokratische Republik Kongo, die Elfenbeinküste, und die Zentralafrikanische Republik von den extremen Wettereignissen erschüttert.
Zyklon Freddy 2023
Im Februar und März dieses Jahr hinterließ einer der am längsten andauernden tropischen Wirbelstürme seit Beginn der Wetteraufzeichnungen Verwüstung in Malawi, Mosambik, und Madagaskar. Mehr als 1.000 Menschenleben fielen dem Zyklon Freddy zum Opfer; Millionen Menschen wurden obdachlos gemacht und vertrieben. Mindestens 3,8 Millionen Frauen, Kinder und Männer waren in den drei Ländern von den Auswirkungen - darunter sintflutartige Regenfälle und starke Winde - betroffen. Mosambik wurde gleich zweimal vom Wirbelsturm Freddy heimgesucht.
Zyklon Mocha 2023
Zyklon Mocha, der stärkste Sturm, der in den letzten zehn Jahren über den Golf von Bengalen hinweggefegt ist, traf im Mai Bangladesch und besonders Myanmar. Der tropische Sturm Mocha traf zuerst etwa 30 km west-nordwestlich von Sittwe in Myanmar und 150 km süd-südöstlich von Cox's Bazar in Bangladesch auf Land. Der tropische Sturm zog Millionen von Menschen in Mitleidenschaft und hinterließ Hunderte von Toten. Der Sturm hat das Leben und die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen im Staat Rakhine und im Nordwesten Myanmars, zwei der ärmsten Regionen des Landes, zerstört und die ohnehin schon katastrophale Lage dort noch verschlimmert.
Überschwemmungen in der Demokratischen Republik Kongo 2023
Im Mai dieses Jahres haben schwere Überschwemmungen Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo getroffen. Hunderte von Frauen, Kinder und Männer verloren ihr Leben durch Überflutungen und Schlammlawinen. Zuvor kam es im Osten des Landes, das an Ruanda und Burundi grenzt, zu ungewöhnlich starken Regenfällen, welche zum Überlaufen von Flüssen und zu Sturzfluten führten. Von dem extremen Wettereignis waren auch Uganda und Ruanda heimgesucht, wo viele Opfer und schwere Schäden zu beklagen waren.
Ernährungssicherheit und Hunger
Der Klimawandel beeinflusst die landwirtschaftliche Produktion und gefährdet damit die Ernährungssicherheit. Dürren, Überschwemmungen und veränderte Wetterbedingungen führen zu Ernteausfällen und Nahrungsmittelknappheit. Die steigenden Preise für Lebensmittel können zu Hungerkrisen führen und bereits verwundbaren Gemeinschaften weiter belasten. Diese Entwicklung ist besonders bedrohlich angesichts der aktuellen unsicheren Ernährungslage weltweit. Die Zunahme von Unterernährung und Hunger wird vor allem die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen auf der Welt treffen.
Obwohl weltweit mehr als genug Nahrungsmittel produziert werden, um die Weltbevölkerung zu ernähren, hungern nahezu zehn Prozent der Menschheit. Laut dem Welternährungsbericht 2023 waren im Jahr 2022 weltweit 735 Millionen von Hunger betroffen. Im vergangenen Jahr waren mehr als eine Viertelmilliarde Menschen (258 Millionen) auf der Welt aufgrund von Konflikten, wirtschaftlichen Schocks und Wetterextremen im Zusammenhang mit der Klimakrise auf Nahrungsmittelhilfe und Hilfe zur Sicherung des Lebensunterhalts angewiesen. Bis zu 50 Millionen Menschen stehen derzeit am Rande einer Hungersnot. Hundertausende leiden unter katastrophalem Hunger. Der Klimawandel schürt die Ernährungsunsicherheit und den Hunger in den schlimmsten Krisenherden der Welt.
Wasserknappheit und Ressourcenknappheit
Gleichzeitig wirkt sich die Klimakrise auch auf die Verfügbarkeit von Wasser aus. Wasserknappheit wird zu einem zunehmenden Problem, das zu Konflikten und Verschärfung humanitärer Krisen beiträgt. Der Klimawandel beeinflusst den Wasserkreislauf und führt zu Wasserknappheit in vielen Regionen. Dies kann zu Konflikten um begrenzte Wasserressourcen führen und humanitäre Krisen verschärfen. Zudem beeinträchtigt der Wassermangel den Zugang der Menschen zu sanitärer Versorgung und grundlegender Hygiene.
Bereits jetzt haben mehr als 2 Milliarden Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 3,6 Milliarden Menschen leben ohne sichere sanitäre Einrichtungen. Davon haben 1,7 Milliarden Menschen keine sanitäre Grundversorgung, und eine halbe Milliarde Menschen verrichten ihre Notdurft im Freien. 2,3 Milliarden Menschen fehlt der Zugang zu grundlegenden Hygienemaßnahmen wie dem Händewaschen mit Seife.
Mindestens 1,4 Millionen Menschen sterben bereits jetzt jedes Jahr an vermeidbaren Ursachen, die mit unsicherem Wasser, wasserbedingten Krankheiten und schlechter sanitärer Versorgung zusammenhängen. Darunter sind etwa 446.000 Kinder unter fünf Jahren, die an Durchfallerkrankungen sterben.
Der Klimawandel verschärft das weltweite Wasserproblem und trägt sowohl zu schweren Dürren als auch zu Überschwemmungen bei. Eine nachhaltige Wasserversorgung für die Menschheit zu sichern und Klimaschutzmaßnahmen sind zwei Seiten derselben Medaille, um die wachsende globale Wasserkrise abzuwenden.
Die Klimakrise führt auch zu einer Zunahme von Konflikten zwischen Gemeinschaften oder einer Verschärfung bestehender Konfliktlinien, die in ethnischen oder religiösen Konflikten begründet sind. Die Ressourcenknappheit - zum Beispiel der Rückgang landwirtschaftlich nutzbarer Flächen - die durch den Klimawandel verursacht wird, erzeugt Spannungen zwischen Menschen und Gemeinschaften. Diese Spannungen können zu Gewalt und schlimmstenfalls Krieg führen.
Gesundheitliche Auswirkungen
Die Klimakrise bringt auch erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich. Der Anstieg der Durchschnittstemperaturen führt zu Hitzewellen, die zu Hitzschlag und Dehydration führen können. Jedes Jahr sterben hunderttausende von Menschen an vermeidbaren hitzebedingten Ursachen. Besonders betroffen von Hitzewellen sind Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen.
Während sich die meiste mediale Aufmerksamkeit auf die Tageshöchsttemperaturen konzentriert, sind es die Nachttemperaturen, die die größten Gesundheitsrisiken bergen, insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen. Erhöhte tägliche Tiefsttemperaturen sind besonders gefährlich für die menschliche Gesundheit, da sich der Körper nicht von heißen Tagen erholen kann.
Im extremen Sommer 2023 wurden weite Teile der nördlichen Hemisphäre von ausgedehnten und intensiven Hitzewellen heimgesucht, darunter Nordamerika, Asien, Nordafrika und der Mittelmeerraum. Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) wurde im Juni die wärmste globale Durchschnittstemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen, die nach vorläufigen Zahlen auch im Juli anhielt und den Juli 2023 zum wärmsten jemals aufgezeichneten Monat machen wird.
Der kürzlich ausgerufene El Niño – ein natürliches Klimaphänomen - verstärkt das Auftreten und die Intensität solcher extremen Hitzeereignisse und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Lebensgrundlagen. Die Jahre 2023 und 2024 werden voraussichtlich von El-Niño-Ereignissen geprägt sein.
Laut dem Weltklimarat (IPCC) könnte eine langfristige Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius anstelle von 2 Grad Celsius dazu führen, dass etwa 420 Millionen Menschen weniger häufig extremen Hitzewellen ausgesetzt sind.
Gleichzeitig begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, da sich die Verbreitungsgebiete von Vektoren wie Mücken und Zecken ausdehnen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist mit einer Zunahme von Infektionskrankheiten zu rechnen, da extreme Wetterereignisse häufiger und intensiver auftreten.
Dazu gehören eine mögliche Zunahme von durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Cholera aufgrund von Wasserknappheit oder überfluteter Wasser- und Abwasserinfrastruktur. Vor allem in akuten humanitären Krisensituationen könnte eine größere Zahl Menschen von Infektionskrankheiten wie Masern und Meningitis betroffen sein.
Extreme Wetterereignisse können auch zu einer Unterbrechung der Gesundheitsversorgung aufgrund mangelnder Wasserversorgung in Dürresituationen oder zu Schäden an der Gesundheitsinfrastruktur durch Überschwemmungen und Wirbelstürme sowie zu extremer Hitze und einem erhöhten Risiko von Waldbränden führen. Die Belastung des Gesundheitssystems und die zunehmende Verwundbarkeit von Gemeinschaften verschärfen bestehende humanitären Krisen weiter. Diese gesundheitlichen Risiken können zu neuen humanitären Notlagen führen, insbesondere in verwundbaren Gemeinschaften.
Flucht, Vertreibung und Migration
Eine der tragischsten Konsequenzen der Klimakrise ist die erzwungene Vertreibung und Migration von Menschen. Umweltveränderungen, wie der steigende Meeresspiegel, der Verlust von landwirtschaftlichen Flächen oder Dürren, zwingen Menschen dazu, ihre Heimatorte zu verlassen. Dies führt zu Binnenvertreibungen, grenzüberschreitender Vertreibung oder Massenmigration, und verstärkt bestehende humanitäre Krisen. Die Aufnahme und Unterstützung von Menschen, die aufgrund von Naturkatastrophen im Zusammenhang mit der Klimakrise eine internationale Staatsgrenze überquert haben, sowie von Klimamigranten stellt eine enorme Herausforderung dar, für die es noch keine geeigneten internationalen Mechanismen gibt. Die meisten Menschen, die von akuten klimabedingten Katastrophen heimgesucht werden, suchen gegenwärtig Zuflucht innerhalb ihres eigenen Landes.
32.6 Millionen Binnenvertreibungen gab es im Vorjahr aufgrund von Naturkatastrophen, mehr als die Hälfte aller solcher Fluchtbewegungen weltweit. Viele Menschen waren gezwungen innerhalb ihres Landes mehrfach zu fliehen. Am stärksten betroffen waren die Länder Pakistan (25 Prozent der Binnenvertreibungen), Philippinen, China, Indien und Nigeria. Die häufigste Ursache für Vertreibungen war im vergangen Jahr Überflutungen, gefolgt von Stürmen und Dürren.
Endes des Jahres 2022 waren 8,7 Millionen Menschen (12 Prozent aller Binnenvertriebenen) infolge von Naturkatastrophen Binnenvertriebene. Die meisten Menschen waren zu diesem Zeitpunkt in Afghanistan, Pakistan, Nigeria, Somalia, Äthiopien und Südsudan betroffen. Allein 1,7 Millionen Menschen sind derzeit aufgrund der Dürre in Somalia aus ihrer Heimat geflohen.
Die Zahl der Menschen weltweit, die aufgrund von Naturkatastrophen im Zusammenhang mit der Klimakrise eine internationale Staatsgrenze überschritten haben, ist nicht bekannt. Erwartet wird, dass die Zahl der Menschen, die zur Flucht gezwungen werden, aufgrund des Klimanotstandes steigen wird, vor allem wenn keine Maßnahmen oder wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um den Klimawandel zu bremsen und die Anpassung an dessen Folgen zu verbessern.
Beispiele für Länder und Regionen mit hohem Risiko
Horn von Afrika
Das Horn von Afrika – darunter die Länder Äthiopien, Dschibuti, Kenia und Somalia - ist eine der am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffenen Regionen der Welt und erlebt derzeit eine der schlimmsten Situationen der Ernährungsunsicherheit, die auf extreme Klimaereignisse wie Dürre und Überschwemmungen sowie auf Konflikte zurückzuführen ist. Das Horn von Afrika ist das Epizentrum einer der schlimmsten Klimakatastrophen der Welt. Regenfälle in 2023 beginnen die Auswirkungen der historischen Dürre zu lindern, doch sie bringen auch neue Risiken und Herausforderungen mit sich. Überschwemmungen haben bereits weitreichende Schäden verursacht und mehr als eine Million Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Aber auch der benachbarte Südsudan ist neben Konflikten von wiederkehrenden Naturkatastrophen betroffen.
Sahelzone und Westafrika
Westafrika, einschließlich der Sahelzone, zählt zu den Regionen der Welt, die am stärksten von unsicherer Wasserversorgung und Klimaeinflüssen beeinflusst werden. Viele der am stärksten betroffenen Länder, insbesondere in der Sahelzone, sind zudem mit Instabilität und bewaffneten Konflikten konfrontiert. Neben Dürren sind die Menschen den Risiken extremer Starkregenereignissen und Überflutungen ausgesetzt.
Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, ist eines der Staaten in der Sahelzone, die an vorderster Front von der Klimakrise betroffen sind. Aber auch die Länder Burkina Faso, Tschad, Mali, Niger und Kamerun sind in Gefahr. Viele Länder der Sahelzone gehören zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die Auswirkungen der Klimakrise und der weltweiten Nahrungsmittelknappheit verschärfen die Notlage zusätzlich. Rasche Klimaveränderungen führen dazu, dass Naturkatastrophen immer häufiger und heftiger auftreten.
Südliches Ostafrika
Malawi, Madagaskar, Mosambik sind drei Länder im südlichen Ostafrika, die besonders anfällig für Klimaschocks und häufige Naturkatastrophen wie Dürre, Überschwemmungen und tropische Stürme sind. Aber auch die benachbarten Länder Sambia und Simbabwe sind durch klimabedingte extreme Wetterereignisse gefährdet.
Südasien und Südostasien
Auf dem asiatischen Kontinent wird die Gefahr derzeit am größten für Süd- und Südostasien eingeschätzt, darunter befinden sich die bevölkerungsreichen Länder Afghanistan, Pakistan, Indien, Bangladesch, Myanmar und Philippinen, die regelmäßig mit Naturkatastrophen konfrontiert sind. Hitzeereignisse, Starkregen und Sturzfluten sowie Zyklone sind die größten Naturgefahren, welche dort in Zusammenhang mit der Klimakrise auftreten.
Lateinamerika
In Lateinamerika wird das Risko insbesondere für mehrere Länder Zentralamerikas hoch eingeschätzt. El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua sind zusätzlich von Gewalt, Unsicherheit, Hunger, Armut und Menschenrechtsverletzungen geplagt. Vor allem im Trockenkorridor von Zentralamerika, der sich von der Pazifikküste über Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua erstreckt, bekommen die Menschen die Auswirkungen des Klimawandels stark zu spüren und sind von Dürren bedroht.
Die Länder El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua sind anfällig für eine Vielzahl von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdrutsche und Wirbelstürme während der atlantischen Hurrikansaison von Juni bis November. Darüber hinaus sind einige dieser Länder von Erdeben und Vulkanausbrüchen bedroht.
In der Karibik ist Haiti besonders gefährdet. Das Land, das bereits einem extremen Erdbebenrisiko ausgesetzt ist und von Bandengewalt beherrscht wird, ist mit der Gefahr von tropischen Stürmen und Überflutungen konfrontiert.
Komplexe Notsituationen
Extreme Wetterereignisse führen besonders in lang andauernden komplexen Notsituationen, die in Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten, Vertreibungen, Hunger, Armut und Wirtschaftskrisen stehen zu einer weiteren Verschärfung der Lage. Gerade die schwächsten Menschen der Welt sind am meisten durch die Klimakrise gefährdet, obgleich sie am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben.
Lösungsansätze
Die Klimakrise ist eine globale Herausforderung, die eine globale Lösung erfordert. Alle Länder und Kontinente müssen zusammenarbeiten, um den Klimawandel zu bekämpfen und seine Auswirkungen zu mildern. Zu den wichtigsten Lösungsansätze gehören:
- Reduzierung der Treibhausgasemissionen
- Leistung von akuter humanitärer Hilfe in betroffenen Ländern
- Investition in erneuerbare Energien und Umstieg auf erneuerbare Energien
- Aufbau von globalen Frühwarnsystemen für extreme Wetterereignisse
- Steigerung der Energieeffizienz
- Aufforstung und Waldschutz
- Anpassungshilfe an die Auswirkungen des Klimawandels
- Förderung nachhaltigen Wirtschaftens und nachhaltiger Verkehrsmittel
- Einrichtung einer globalen Klimakatastrophenversicherung
Was kann jeder Einzelne tun?
Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen, denen sich die Menschheit heute gegenübersieht. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, die Auswirkungen der Klimakrise zu mildern, indem er kleine Änderungen in seinem Leben vornimmt. Es gibt viele Dinge, die wir tun können, um die Klimakrise zu bekämpfen und ihre Auswirkungen zu mildern. Hier sind einige Beispiele, was jeder Einzelne tun kann, um gegen die Klimakrise zu kämpfen:
- Wir können unseren Energiekonsum reduzieren, indem wir weniger Strom, Wasser, Benzin, und andere Ressourcen verbrauchen.
- Wir können auf erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie umsteigen.
- Wir können unseren Lebensstil nachhaltiger gestalten, indem wir weniger Fleisch essen, weniger Müll produzieren und mehr Wiederverwendung betreiben - unseren Lebensstil allgemein ressourcenschonender gestalten.
- Wir können unsere Regierungen und Unternehmen dazu auffordern, mehr für den Klimaschutz zu tun, und unserer Wählerstimmen dafür einsetzen, Druck auf Politiker zu machen.
- Wir können durch Spenden humanitäre Hilfe unterstützen und gleichzeitig Regierungen dazu drängen, den Großteil des notwendigen humanitären Bedarfs weltweit zu finanzieren.
- Wir können Organisationen und Bewegungen unterstützen, die sich für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel einsetzen.
Zum Schluss
Die Klimakrise und humanitäre Krisen sind untrennbar miteinander verbunden. Die Auswirkungen des Klimawandels haben bereits dramatische Folgen für Menschen auf der ganzen Welt. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, ist eine koordinierte globale Antwort erforderlich. Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels, Anpassung an bereits stattfindende Veränderungen, Unterstützung von Betroffenen und der Aufbau widerstandsfähiger Gemeinschaften sind von entscheidender Bedeutung.
Um die Auswirkungen der Klimakrise zu mildern, müssen alle Länder zusammenarbeiten. Es ist dringend erforderlich, einschneidende Maßnahmen zu ergreifen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, in erneuerbare Energien zu investieren und sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die soziale, wirtschaftliche und ökologische Stabilität sind vielfältig und komplex. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine ganzheitliche Herangehensweise erforderlich, die sowohl den Klimaschutz als auch die Anpassung an die bereits stattfindenden Veränderungen beinhaltet.
Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Klimakrise eindämmen und gleichzeitig humanitäre Krisen bewältigen, um eine nachhaltige und gerechte Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Jeder Einzelne kann an dieser Anstrengung mitwirken. Die Zeit zur Eindämmung der Klimakrise läuft ab.
Weitere Informationen
Aktuelle Nachrichten zu humanitären Notsituationen finden Sie unter dem Schlagwort Klimakrise. Die DONARE-Seite Klimakrise und Klimawandel bietet einen Überblick über wichtige Organisationen, Bewegungen und Einrichtungen. Spendenmöglichkeiten können Sie auf den folgenden Seiten in Erfahrung bringen: Humanitäre Krisenhilfe, Flucht und Vertreibung, Kinder in Not, Hunger und Ernährungsunsicherheit, Medizinische Nothilfe, Vulnerable Gruppen, Glaubensbasierte humanitäre Organisationen und Menschenrechtsorganisationen.