Am 6. Februar ereigneten sich in der türkischen Provinz Kahramanmaraş zwei verheerende Erdbeben der Stärke 7,8 und 7,5. Doch mehr als einen Monat nach der Katastrophe ist der Hilfsbedarf nach wie vor enorm, während die Finanzierung nur langsam vorankommt. Der Hilfsappell für die Erdbebenkatastrophe in der Türkei in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar ist mit 104,3 Millionen Dollar derzeit nur zu 10,4 Prozent finanziert. Für den Soforthilfeaufruf für Syrien sind bisher 218 Millionen Dollar bzw. 55 Prozent der benötigten 400 Millionen Dollar eingegangen.
Insgesamt wurden mehr als 52.000 Menschen durch die Naturkatastrophe getötet. In der Türkei haben mehr als 46.100 Menschen ihr Leben durch die Erdbeben verloren, darunter mindestens 4.267 syrische Staatsangehörige. Die Zahl der Todesopfer in Syrien wird auf mehr als 6.000 geschätzt, wobei mindestens 4.500 Todesopfer aus dem Nordwesten des Landes gemeldet wurden.
Die Zahl der eingestürzten und schwer beschädigten Gebäude in 11 Provinzen im türkischen Erdbebengebiet hat 230.000 erreicht. Nach Angaben des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) sind 9,1 Millionen Menschen in der Türkei direkt von den Erdbeben betroffen, während laut den türkischen Behörden 3,3 Millionen Menschen aus dem Erdbebengebiet evakuiert werden.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schätzt, dass über 2,7 Millionen Menschen in der Türkei durch die Erdbeben vertrieben wurden. Ein Großteil dieser Menschen lebt in provisorischen Unterkünften, von denen die Hälfte als informell eingestuft wird. Aufgrund des Ausmaßes der Krise fehlt in den provisorischen Behausungen der Zugang zu einer sicheren und menschenwürdigen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, zu medizinischer Versorgung und zu anderen wichtigen Dienstleistungen, berichtet OCHA.
Nach Angaben der türkischen Regierung wurden in den 11 erdbebengeschädigten Provinzen 332 Zeltplätze eingerichtet. Diese umfassen fast 370.500 Zelte, in denen 1,5 Millionen Menschen untergebracht sind. Darüber hinaus wurden in 10 Provinzen rund 209 Containerstellplätze eingerichtet. Davon befinden sich 62 Containerplätze mit insgesamt 3.000 Containern in der am stärksten betroffenen Provinz Hatay. In anderen Provinzen werden insgesamt rund 330.000 Menschen, die von der Katastrophe betroffen sind, mit Unterkünften versorgt, so dass sich die Gesamtzahl der mit Unterkünften versorgten Menschen auf rund 1,9 Millionen beläuft.
Mit Stand vom 10. März ist der Nothilfeaufruf für das Erdbeben in der Türkei in Höhe von 1 Mrd. USD mit 104,3 Mio. USD zu 10,4 Prozent finanziert. Eine von der Regierung mit Unterstützung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), der Weltbank und der Europäischen Union (EU) durchgeführte langfristige Bedarfsermittlung schätzt die Erdbebenschäden auf über 100 Milliarden US-Dollar.
In Syrien verstärken die Vereinten Nationen unterdessen weiterhin die Maßnahmen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten, in denen mindestens 8,8 Millionen Menschen betroffen sind. Die meisten dieser Menschen werden voraussichtlich mindestens eine Form der humanitären Hilfe benötigen. 3,7 Millionen Kinder in den erdbebengeschädigten Gebieten des Landes laufen Gefahr, sich mit Krankheiten anzustecken und haben keinen Zugang zur Grundversorgung.
Seit Beginn der Nothilfe haben humanitäre Organisationen mehr als 185.000 Menschen in ganz Syrien mit Hilfsgütern erreicht. Mehr als 280.000 Menschen haben Schutzmaßnahmen erhalten, darunter Aufklärungskurse über geschlechtsspezifische Gewalt und Kinderschutz.
Im Nordwesten Syriens wurden mehr als 4.500 Tote und 8.700 Verletzte gemeldet. Zehntausende von Menschen wurden obdachlos, da im Nordwesten Syriens mehr als 10.600 Gebäude ganz oder teilweise zerstört wurden. Humanitäre Organisationen schätzen, dass die Häuser von rund 2,7 Millionen Menschen in Aleppo, Hama, Latakia und Homs beschädigt wurden.
Im Nordwesten sind bis zum 10. März 702 Lastwagen mit Hilfsgütern, die von sieben UN-Organisationen bereitgestellt wurden, über die drei verfügbaren Grenzübergänge aus der Türkei gekommen. Der Soforthilfeaufruf für das Erdbeben in Syrien hat bisher 218 Mio. USD bzw. 55 Prozent der benötigten 400 Mio. USD erhalten.
Spenden Sie jetzt, um den von den Erdbeben in der Türkei und Syrien betroffenen Menschen zu helfen
- UN-Krisenhilfe: Spendenaufruf zum Erdbeben in der Türkei und in Syrien
https://crisisrelief.un.org/turkiye-syria-earthquake-appeal - Aktion Deutschland Hilft: Spenden Erdbeben Türkei und Syrien
https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/spenden-erdbeben-tuerkei-syrien/ - Aktionsbündnis Katastrophenhilfe: Erdbeben Türkei - Syrien
https://www.aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de/erdbeben-tuerkei-syrien - Deutsches Rotes Kreuz (DRK) : Spenden Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien
https://www.drk.de/erdbeben-turkei-syrien/ - UNICEF Deutschland: Spenden Erdbeben Türkei / Syrien
https://www.unicef.de/spenden/jetzt-spenden?purpose=326970 - Bündnis Entwicklung hilft: Spenden Erdbeben Türkei / Syrien
https://entwicklung-hilft.de/news/schnelle-hilfe-nach-erdbeben-in-syrien-und-tuerkei/ - Welternährungsprogramm (WFP): Spenden Erdbeben in der Türkei und Syrien
https://donate.wfp.org/1244/donation/single/?campaign=2025 - UNHCR: Spenden Erdbeben-Notfall Türkei -Syrien
https://donate.unhcr.org/int/en/turkiye-syria-earthquake-emergency