Weltweit leben schätzungsweise 774 Millionen Kinder - oder ein Drittel der Kinder auf der Welt - mit den doppelten Auswirkungen von Armut und hohem Klimarisiko, so ein neuer Bericht der humanitären Organisation Save the Children International. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Analyse sind die Länder mit dem größten Anteil an Kindern, die von dieser doppelten Belastung betroffen sind: Südsudan (87 %), die Zentralafrikanische Republik (85 %) und Mosambik (80 %).
Der Bericht, der auf Klimamodellierungen von Forschern der Vrije Universiteit Brussel (VUB) in Belgien beruht, kommt zu dem Ergebnis, dass Schätzungen zufolge 80 % der Kinder von mindestens einem extremen Klimaereignis pro Jahr betroffen sind, wobei einige von ihnen besonders gefährdet sind, weil sie gleichzeitig von Armut betroffen sind und daher weniger Möglichkeiten haben, sich zu schützen, anzupassen und von Krisen zu erholen. Um die Zahl der in Armut lebenden und von einem hohen Klimarisiko betroffenen Mädchen und Jungen zu ermitteln, berechnete die humanitäre Organisation den Anteil der vom Klima betroffenen Kinder und der von Armut betroffenen Kinder in 1.925 subnationalen Regionen in 159 Ländern, die 98 % der gesamten Bevölkerung an Kindern (2,32 Milliarden) abdecken.
Nach Angaben von Save the Children International ist die Gesamtzahl der Kinder, die sowohl in Armut leben als auch die Hauptlast der Klimakrise tragen, in Indien am höchsten - insgesamt bis zu 223 Millionen Kinder. Danach folgen Nigeria und Äthiopien mit 58 Millionen bzw. 36 Millionen Kindern, die mit dieser Doppelbelastung leben. Weltweit sind überdies 183 Millionen Kinder einer dreifachen Bedrohung durch ein hohes Klimarisiko, Armut und Konflikte ausgesetzt. Von der gesamten Bevölkerung an Kindern, die dieser dreifachen Gefährdung ausgeliefert ist, sind Jungen und Mädchen in Burundi (63 %), Afghanistan (55 %) und der Zentralafrikanischen Republik (41 %) am stärksten betroffen.
Laut Save the Children International wirkt die Klimakrise als Risikoverstärker und untergräbt die Widerstandsfähigkeit von Kindern und Gemeinschaften gegenüber Schocks. Wenn nicht dringend etwas dagegen unternommen werde, dürften die Häufigkeit und Schwere von humanitären Krisen in den kommenden Jahren zunehmen.
Save the Children ist eine internationale Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich für die Rechte und den Schutz von Kindern einsetzt und weltweit humanitäre Soforthilfe für Kinder leistet. Die NGO wurde 1919 von dem Lehrer und Sozialreformer Eglantyne Jebb in Großbritannien gegründet. Heute besteht Save the Children International aus 30 Länderorganisationen und ist in rund 120 Ländern aktiv.
Weitere Informationen
Vollständiger Text: "Generation Hope: 2,4 Milliarden Gründe, die globale Klima- und Ungleichheitskrise zu beenden", Bericht von Save the Children International, veröffentlicht am 26. Oktober 2022
https://resourcecentre.savethechildren.net/pdf/Generation-Hope-Report-GLOBAL-online-version-25-10-22.pdf/
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