Ein starkes Erdbeben der Stärke 7,8 hat am frühen Montag weite Teile der Türkei und Syriens erschüttert. Dabei wurden Tausende von Gebäuden zerstört und mehr als 2.700 Menschen getötet, Hunderte weitere sind vermutlich unter den Trümmern verschüttet. Das Epizentrum des Erdbebens am frühen Morgen lag in der Nähe von Gaziantep, nahe der türkisch-syrischen Grenze. Am frühen Nachmittag folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,5 etwa 100 Kilometer nördlich des ersten Bebens.
Am Montag ereigneten sich im Südosten der Türkei zwei der stärksten Erdbeben in der Region seit mehr als 100 Jahren mit einer Stärke von 7,8 und 7,5. Mehr als 2.700 Todesopfer sind in der Türkei und im Nordwesten Syriens zu beklagen, nachdem das Erdbeben der Stärke 7,8 um 4:17 Uhr in der Nähe von Gaziantep die Südtürkei erschütterte. Mindestens 78 Nachbeben wurden gemeldet, gefolgt von einem zweiten Erdbeben der Stärke 7,5 um 13:24 Uhr mit dem Epizentrum in Ekinozu.
Türkischen Behörden zufolge wurden mehr als 1.650 Menschen getötet und mehr als 11.000 Menschen verletzt. Syrien meldete mehr als 570 Todesopfer in den von der Regierung kontrollierten Gebieten, während Rettungskräfte von mindestens 480 Toten in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten berichteten. Die Zahl der Toten und Verletzten dürfte noch erheblich steigen, da viele Gebäude eingestürzt sind und zahlreiche Menschen unter den Trümmern begraben wurden. Berichten zufolge sind in der Türkei mindestens 2.800 Gebäude eingestürzt.
Die türkische Regierung hat Alarmstufe 4 ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD, der Türkische Rote Halbmond und andere humanitäre Organisationen sind mit ihren Such- und Rettungsteams und Notfalleinheiten im Einsatz. Die Katastrophenbewertungs- und -koordinierungsstelle der Vereinten Nationen (UNDAC), die Internationale Such- und Rettungsberatungsgruppe (INSARAG) und die medizinischen Notfallteams (EMT) werden in die Türkei entsandt.
Die Erdbeben haben auch den Nordwesten Syriens schwer getroffen, eine Region, in der 4,1 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Derzeit sind die syrischen Gemeinden gleichzeitig von einem anhaltenden Choleraausbruch und harten Winterbedingungen wie heftigem Regen und Schnee am Wochenende betroffen.
Nach Angaben des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) überwachen die UN und ihre humanitären Partnerorganisationen die Lage vor Ort, wobei der Informationsfluss aufgrund chronischer Unterbrechungen der Telekommunikation und Stromausfällen behindert wird. Die Schäden an der Infrastruktur lassen sich derzeit nur schwer abschätzen, und Berichten zufolge sind sowohl in der Türkei als auch im Nordwesten Syriens Straßen blockiert worden.
Humanitäre Organisationen haben Lagebewertungen eingeleitet, und die Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet. Hilfsorganisationen berichten, dass ihre Büros und Lagerhäuser beschädigt wurden und die Krankenhäuser überlastet sind.