Ein humanitäres Cluster, auch bekannt als Clustersystem oder Clusteransatz, ist ein Koordinierungsmechanismus, der bei humanitären Maßnahmen eingesetzt wird, um eine gut koordinierte und wirksame Reaktion auf eine humanitäre Krise oder Notsituation zu gewährleisten. Der Clusteransatz wurde 2005 von den Vereinten Nationen (UN) als Teil des humanitären Reformprozesses eingeführt, um die Koordinierung und Bereitstellung humanitärer Hilfe zu verbessern.
Ein Cluster besteht aus einer Gruppe humanitärer Organisationen, sowohl UN- als auch Nicht-UN-Organisationen, die zusammenarbeiten, um in einem bestimmten Sektor oder Bereich der Nothilfe tätig zu werden. Sie werden vom Inter-Agency Standing Committee (Ständiger interinstitutioneller Ausschuss, IASC) benannt und haben klare Zuständigkeiten für die Koordinierung. Jedes Cluster konzentriert sich auf einen bestimmten Sektor, z. B. Gesundheit, Ernährung, Unterkünfte, Wasser und sanitäre Einrichtungen, Bildung, Logistik oder Schutz. Das Clustersystem deckt alle wichtigen Bereiche humanitären Handelns ab.
Das Clustersystem zielt darauf ab, die Koordinierung zu verbessern, die Wirksamkeit zu steigern und die Bereitstellung humanitärer Hilfe in Notsituationen zu straffen. Es fördert die Zusammenarbeit zwischen den humanitären Akteuren, vermeidet Doppelarbeit und fördert eine effizientere und gezieltere Reaktion auf die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung.
Der Clusteransatz wurde erstmals nach dem Erdbeben in Pakistan 2005 angewandt. Seit 2010 wurde das Clustersystem weiter verfeinert und verbessert.