Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass seit Ende Oktober in Myanmar mehr als 578.000 Menschen durch Kämpfe und Luftangriffe vertrieben wurden, obwohl die Zahlen aufgrund von Kommunikationsausfällen schwer zu überprüfen sind. In seinem jüngsten Lagebericht, der am Freitag veröffentlicht wurde, berichtet das UN-Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), mehr als zwei Drittel des Landes seien von den Kämpfen zwischen den Streitkräften Myanmars (MAF) und nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen betroffen.
Aufgrund von Finanzierungsengpässen warnt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) vor einer drohenden Einstellung seiner Nahrungsmittel- und Ernährungshilfe für 1,4 Millionen von der Krise betroffene Menschen im Tschad - darunter auch neu eingetroffene sudanesische Flüchtlinge.
Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) berichtet, dass die UN und ihre humanitären Partner trotz der instabilen Sicherheitslage und begrenzter Finanzmittel weiterhin Hilfe im Süden Syriens leisten. OCHA weist darauf hin, dass die Sicherheitslage im Süden des Landes weiterhin unvorhersehbar ist und anhaltende Zwischenfälle zur Instabilität in ländlichen Gebieten beitragen.
Die Vereinten Nationen haben eine eindringliche Warnung an die internationale Gemeinschaft gerichtet. Zunehmende Finanzierungslücken lähmen die humanitären Maßnahmen in Afghanistan und bringen Millionen Menschen in Gefahr, während das Land mit Hunger, Vertreibung, Klimakatastrophen und der anhaltenden Marginalisierung von Frauen und Mädchen zu kämpfen hat. Diese Warnung erfolgt vor dem Hintergrund, dass 22,9 Millionen Menschen, darunter 12,3 Millionen Kinder, humanitäre Hilfe und Schutz im Land benötigen.
Mehr als 56.000 kongolesische Flüchtlinge erhalten nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in fünf Lagern in Burundi nur die Hälfte der benötigten Lebensmittelrationen, da immer weniger Mittel für den Nahrungsmittelbedarf zur Verfügung stehen. Die Flüchtlinge, von denen die meisten vor dem Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) geflohen sind, benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe, um ihre Familien zu ernähren.
Der zentrale Nothilfefonds der Vereinten Nationen (CERF) hat 5,9 Millionen US-Dollar bereitgestellt, um rasch auf die dringenden humanitären Nöte in Burkina Faso zu reagieren, insbesondere die von Vertriebenen. Diese Zuweisung erfolgt inmitten der anhaltenden globalen Finanzierungskrise, und angesichts der Tatsache, dass Burkina Faso zu den weltweit am stärksten vernachlässigten Vertriebenenkrisen zählt, verursacht durch Unsicherheit und klimabedingte Faktoren wie Dürren und Überschwemmungen.
Die humanitäre Lage in Äthiopien hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich verbessert, doch 2024 benötigten immer noch 21,4 Millionen Menschen humanitäre Nothilfe. Millionen Äthiopier sind nach wie vor aufgrund von Konflikten, Unsicherheit und klimabedingten Schocks wie Dürren oder Überschwemmungen sowie anderen Naturkatastrophen wie Erdbeben vertrieben. Äthiopien ist mit mehreren Ursachen für Instabilität konfrontiert. Jahrelange Dürren und Konflikte haben Millionen Äthiopier in eine Situation gebracht, in der sie nicht genug zu essen haben. Viele Menschen haben weder ausreichend Zugang zu Wasser noch Medikamenten, Lebensmitteln oder Unterkünften und fürchten um ihr Leben.
Gravierende Kürzungen der humanitären Hilfe haben in den letzten Monaten Hunderttausende Somalier von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten und damit ganze Gemeinden einem erhöhten Risiko für tödliche Krankheitsausbrüche ausgesetzt, wie der Norwegian Refugee Council (NRC) am Montag gewarnt hat. Unterdessen berichteten die Vereinten Nationen, dass die anhaltende schwere Dürre im Norden Somalias schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen in 26 Distrikten betrifft.
Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) warnt, dass die anhaltenden bewaffneten Auseinandersetzungen in den somalischen Regionen Hiraan und Gedo in den vergangenen zwei Monaten mehr als 100.000 Menschen in die Flucht getrieben haben. Die jüngste Eskalation der Kämpfe hat Teile des Bundesstaates Hirshabelle im Zentrum sowie den Bundesstaat Jubaland im Süden schwer getroffen und die ohnehin schon prekäre humanitäre Lage weiter verschärft.
Die Gesandte der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK, DR Kongo) hat den Sicherheitsrat (UN-SC) am Mittwoch gewarnt, dass sich die Sicherheitslage im Osten des Landes in den letzten Monaten erheblich verschlechtert habe und die humanitäre Situation "zunehmend dramatisch" sei. Im Anschluss an die Unterrichtung verabschiedete der UN-SC eine präsidiale Erklärung, in der die Zunahme der Angriffe der Rebellengruppe "Mouvement du 23 mars" (M23) in der Provinz Nord-Kivu scharf verurteilt wird.
Beim jüngsten Rückschlag für Myanmars Militärherrscher haben Widerstandskräfte die fast vollständige Kontrolle über eine bedeutende Grenzstadt an der wichtigsten Landhandelsroute zwischen Myanmar und Thailand übernommen. Inmitten einer sich verschlimmernden humanitären Krise ist der Konflikt in mehreren Staaten und Regionen des Landes eskaliert. Die Kämpfe zwischen den Streitkräften Myanmars (MAF), bewaffneten ethnischen Organisationen (EAO) und den Volksverteidigungskräften (PDF) verschärfen die humanitäre Lage zunehmend.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat am Montag gemeinsam mit 64 humanitären und nationalen zivilgesellschaftlichen Organisationen die internationalen Geber dazu aufgerufen, 1 Milliarde US-Dollar (932 Millionen Euro) bereitzustellen, um über 1,8 Millionen Menschen, die voraussichtlich bis Ende des Jahres in fünf Nachbarländern ankommen werden und vor dem anhaltenden Konflikt im Sudan fliehen, mit lebenswichtiger humanitärer Hilfe und Schutz zu versorgen.
Die Leiter von UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben am Dienstag in einer seltenen gemeinsamen Stellungnahme gewarnt, dass die Konflikteskalation im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) zu einem Rekordmaß an Vertreibung, Hunger und geschlechtsspezifischer Gewalt führt. Das Inter-Agency Standing Committee (IASC) erklärte, dass die Situation ohne dringende internationale Maßnahmen die Demokratische Republik Kongo an den Rand einer Katastrophe zu treiben droht.
Nach Angaben der internationalen humanitären Organisation Norwegian Refugee Council (NRC) hat sich die Zahl der Menschen, die in Kolumbien zur Flucht gezwungen sind, seit der Unterzeichnung des historischen Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) vor acht Jahren verdoppelt. Während im Jahr 2016 mehr als 130.000 Menschen in Kolumbien fliehen mussten, schätzt NRC, dass die Zahl der neu vertriebenen Menschen im Jahr 2024 260.000 übersteigen wird.
Fast zehn Jahre bewaffneter Konflikt im Jemen haben Zehntausende Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert und Millionen Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen, was den Jemen zu einer der größten humanitären Krisen der Welt macht. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes – 19,5 Millionen Menschen – benötigen im Jahr 2025 humanitäre Hilfe und Schutz, wobei die am stärksten gefährdeten und ausgegrenzten Gruppen des Jemen, darunter Frauen und Mädchen, am stärksten gefährdet sind.
Laut Berichten des humanitären Amtes der Vereinten Nationen und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind mehr als 50.000 Menschen in der nördlichen Provinz Cabo Delgado in Mosambik nach eskalierenden Angriffen nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen (NSAGs) und zunehmender Angst vor Gewalt zur Flucht gezwungen worden. Die Provinz ist das Epizentrum eines andauernden bewaffneten Konflikts, und Binnenvertreibungen sind weit verbreitet.
Schwere Überschwemmungen richten weiterhin verheerende Schäden im Südsudan an und betreffen derzeit fast 270.000 Menschen in 12 Bezirken in vier Bundesstaaten: Jonglei, Unity, Upper Nile und Central Equatoria, teilte das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA) am Donnerstag mit. Diese Überschwemmungen kommen zu einer Zeit, in der das Land bereits mit einer alarmierenden humanitären Krise konfrontiert ist: 9,3 Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen und 7,7 Millionen leiden unter akutem Hunger.
Die humanitäre Organisation Save the Children Interntational warnt, dass die Zeit für die fast eine Million Bewohner des größten Vertriebenenlagers im Sudan knapp wird, da die Lebensmittel- und Medikamentenvorräte zur Neige gehen. Die Hilfsorganisation gab am Mittwoch bekannt, dass sie in ihren mobilen Gesundheitskliniken im Lager Zamzam in der westlichen Region Darfur im Sudan nur noch über einen Medikamentenvorrat für zwei Tage verfüge.
Laut den Vereinten Nationen hat Myanmar einen "düsteren Meilenstein" überschritten, da mehr als 3 Millionen Zivilisten im ganzen Land aufgrund der Verschärfung der Konflikte vertrieben wurden. Die Zahl ist stark angestiegen, um 50 Prozent in nur sechs Monaten, so der vorläufige UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Myanmar, Stephen Anderson. Landesweit werden in diesem Jahr fast 19 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen, was die Situation zu einer der größten humanitäre Krisen der Welt macht.
Die schwere akute Ernährungsunsicherheit hat seit Beginn des Krieges im Sudan massiv zugenommen, so dass mehr als die Hälfte des Landes hungert. Der Cluster für Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen (FSLC) erklärte in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme, dass dringend Maßnahmen, Ressourcen und Finanzmittel erforderlich sind, um eine weitere Verschlechterung und Eskalation der Notlage zu verhindern.