Die humanitäre Krise in Mosambiks nördlicher Provinz Cabo Delgado zwingt weiterhin Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat. Hunderttausende Menschen sind aufgrund der Gewalt durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen (NSAGs) vertrieben worden, und Hunderttausende Rückkehrer in den Konfliktgebieten sind weiterhin stark gefährdet. Im Jahr 2025 benötigen voraussichtlich 5,2 Millionen Kinder, Frauen und Männer in Mosambik humanitäre Hilfe, darunter etwa 1,3 Millionen in Cabo Delgado und den benachbarten Provinzen Niassa und Nampula. Mosambik ist zudem in hohem Maße anfällig für Klimaschocks und häufige Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und tropische Stürme.
UN-Generalsekretär António Guterres hat den Zentralen Nothilfefonds der Vereinten Nationen (UN Central Emergency Response Fund - CERF) als „eine Erfolgsgeschichte der Vereinten Nationen“ beschrieben. Dem kann ich mich nur anschließen. Seit seiner Einrichtung vor siebzehn Jahren hat sich der Fonds als eine der schnellsten und wirksamsten Möglichkeiten zur Finanzierung globaler humanitärer Maßnahmen erwiesen. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn mehr Menschen den Fonds kennen und für den CERF spenden würden.
Das kommende Jahr wird einen neuen Rekord für den Bedarf an humanitärer Hilfe markieren: 339 Millionen Menschen in 69 Ländern benötigen Hilfe, was einen Anstieg von 65 Millionen Menschen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, teilten die Vereinten Nationen und humanitäre Partnerorganisationen heute mit. Die geschätzten Kosten für die humanitäre Hilfe im Jahr 2023 belaufen sich auf 51,5 Mrd. US-Dollar (49,3 Mrd. Euro), was einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Beginn des Jahres 2022 entspricht.
Die norwegische Regierung stellt zusätzliche 51 Mio. NOK (4,8 Mio. EUR) zur Unterstützung der humanitären Bemühungen für die syrische Bevölkerung zur Verfügung, die dringend Hilfe benötigt. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des norwegischen Außenministeriums werden sich mit dieser zusätzlichen Zuweisung die norwegischen Mittel für lebensrettende Hilfe in Syrien im Jahr 2022 auf rund 750 Millionen NOK (71 Millionen EUR) erhöhen.
Acht Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) ist die humanitäre Lage in Kolumbien nach wie vor von massiven Binnenvertreibungen und Unsicherheit aufgrund bewaffneter Gewalt geprägt. Kolumbien hat mehr als ein halbes Jahrhundert intensiver bewaffneter Konflikte hinter sich, welche durch die weit verbreitete Drogenproduktion und die territoriale Kontrolle durch bewaffnete Gruppen aufrechterhalten werden.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnt, dass es gezwungen sein wird, seine lebensrettende Hilfe für eine Million Menschen in der mosambikanischen Provinz Cabo Delgado auszusetzen, wenn nicht dringend zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. In einer Pressekonferenz am Freitag erklärte die UN-Organisation, dass sie auch mit Finanzierungsengpässen für den United Nations Humanitarian Air Service (UNHAS, Humanitärer Flugdienst der Vereinten Nationen) konfrontiert ist, den das WFP im Namen der gesamten humanitären Gemeinschaft betreibt.
Hunger und Unterernährung sind in den von Überschwemmungen, Dürre und Konflikten betroffenen Gebieten des Südsudan auf dem Vormarsch, warnen die Vereinten Nationen (UN). In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten die FAO, UNICEF und das Welternährungsprogramm, dass die Menschen in einigen Gemeinden vermutlich vom Hungertod bedroht sind, wenn die humanitäre Hilfe nicht fortgesetzt wird und die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel nicht ausgeweitet werden.
Der Syrienkonflikt ist eine der größten und komplexesten humanitären Krisen weltweit, durch die Menschen innerhalb und außerhalb des Landes enormes Leid erfahren. Seit 2011 wurden Hunderttausende Syrer getötet und verstümmelt, und Millionen waren gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen. Am 8. Dezember 2024 erlebte Syrien eine dramatische und historische Wende, als Rebellen die Kontrolle über die Hauptstadt Damaskus übernahmen und Präsident Baschar al-Assad infolge einer schnellen, elftägigen Rebellenoffensive zurücktrat und aus dem Land floh, was die Hoffnung auf ein Ende des fast 14-jährigen Bürgerkriegs geweckt hat.
In Haiti benötigen Millionen von Menschen humanitäre Hilfe, um den Hunger zu bekämpfen, und das in einer sich verschlechternden Sicherheitslage, in der bewaffnete Banden bis zu 90 Prozent der Hauptstadt kontrollieren oder beeinflussen. Das Land leidet seit langem unter Naturkatastrophen und ist nach wie vor sehr anfällig für Hurrikane, Erdbeben und Überschwemmungen. Im Jahr 2025 ist die Hälfte der Bevölkerung Haitis, etwa 6 Millionen Menschen, auf humanitäre Unterstützung angewiesen, darunter 3,3 Millionen Kinder.
Das Ausmaß der humanitären Katastrophe im Sudan ist beispiellos. Am 15. April 2023 brach ein Konflikt zwischen den paramilitärischen Rapid Support Forces und den sudanesischen Streitkräften aus, der zu massiven Vertreibungen, Hunger und der weltweit größten humanitären Krise führte. Nach 27 Monaten Konflikt sind mehr als 12 Millionen Menschen infolge des andauernden Krieges auf der Flucht. Die Zahl der Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, liegt bei 30,4 Millionen – das sind zwei Drittel der Bevölkerung des Sudan.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) warnte heute vor einem sprunghaft ansteigenden Bedarf an humanitärer Hilfe für Flüchtlinge und Binnenvertriebene im Sudan, da die Lebenshaltungskosten aufgrund der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, der anhaltenden Folgen der COVID-19-Pandemie und der extremen Wetterbedingungen infolge der Klimakrise stark zunehmen.
Mehr als vier Jahre nach dem Fall Kabuls befindet sich Afghanistan weiterhin in einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Millionen Menschen in Afghanistan leiden inmitten jahrzehntelanger Konflikte unter Elend und Hunger. Die kumulativen Auswirkungen von gewalttätigen Konflikten, Binnenvertreibungen, Dürren und anderen Naturkatastrophen wie Erdbeben haben den humanitären Bedarf in ganz Afghanistan dramatisch erhöht. Der sprunghafte Anstieg der Zahl der Afghanen, die in diesem Jahr gezwungen wurden, nach Afghanistan zurückzukehren, oder deportiert wurden, hat die Krise noch verschärft.
Der Chef des UN-Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), Martin Griffiths, hat am Freitag 100 Millionen US-Dollar aus dem Zentralen Nothilfefonds (CERF) freigegeben, um die unterfinanzierten humanitären Maßnahmen in elf Ländern in Afrika, Asien, Nord- und Südamerika sowie im Nahen Osten zu unterstützen.
Die Sahelzone ist eine der am schnellsten voranschreitenden humanitären Krisen der Welt. Gleichzeitig ist sie aber auch eine der am häufigsten vergessenen Krisen. Im Jahr 2025 sind mehr als 33 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Bewaffnete Konflikte, die Verschlechterung der Sicherheitslage, politische Instabilität und weit verbreitete Armut sind die Hauptursachen für den beispiellosen Bedarf an humanitärer Hilfe, insbesondere in der zentralen Sahelzone, zu der die Länder Burkina Faso, Mali und Niger gehören. Die Auswirkungen der Klimakrise und der weltweiten Nahrungsmittelknappheit verschärfen die humanitäre Notlage zusätzlich. Der rasch voranschreitende Klimawandel führt dazu, dass Naturkatastrophen wie schwere Überschwemmungen immer häufiger und heftiger auftreten.
Die Menschen in Somalia sind mit einer der komplexesten humanitären Krisen der Welt konfrontiert. Die Krise wird durch Konflikte, Vertreibung, Ernährungsunsicherheit, politische Instabilität, klimatische Schocks, Armut und wirtschaftlichen Niedergang verursacht. Eine verheerende Dürre im Land, die 2020 begann, erreichte 2022 ein beispielloses Ausmaß. Fünf aufeinanderfolgende Regenzeiten waren ausgeblieben, die längste und schwerste Dürre in der jüngeren Geschichte Somalias. Während der humanitäre Bedarf in Somalia nach wie vor hoch ist, sind humanitären Organisationen durch die Kürzung der Hilfsgelder im Jahr 2025 gezwungen, wichtige Programme einzuschränken oder einzustellen, wodurch lebensrettende Maßnahmen drastisch reduziert und Millionen von Menschenleben gefährdet werden.
Myanmar ist mit einer Vielzahl sich überlagernder humanitärer Nöte konfrontiert, die durch Verfolgung, bewaffnete Konflikte, Gewalt zwischen den Volksgruppen und Naturkatastrophen wie Erdbeben und Zyklone verursacht werden. Der Bedarf an humanitärer Hilfe in Myanmar hat aufgrund der anhaltenden bewaffneten Konflikte und der politischen Unruhen seit dem Militärputsch im Februar 2021 weiter zugenommen. Die humanitäre Lage ist verheerend, und Schätzungen zufolge wird 2025 mehr als ein Drittel der 57 Millionen Einwohner des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Im März 2025 wurde Myanmar von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert – dem stärksten, das das Land seit über einem Jahrhundert getroffen hat.
Die Menschen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) leiden unter einer der komplexesten und langwierigsten humanitären Krisen der Welt. Im Jahr 2025 sind 21,2 Millionen Menschen im Land auf humanitäre Hilfe angewiesen. Gleichzeitig ist die DRK mit mehr als 8 Millionen Frauen, Kindern und Männern im Land, die gezwungen waren, aus ihrer Heimat zu fliehen, mit einer der am meisten vernachlässigten Vertreibungskrisen der Welt konfrontiert. Die seit Langem bestehende Instabilität und Unsicherheit im Osten des Landes ist seit Anfang 2025 eskaliert, da die Rebellengruppe M23 ihre Kämpfe verstärkt und große Gebiete in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu erobert hat.
Die humanitäre Lage in Äthiopien hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich verbessert, doch 2024 benötigten immer noch 21,4 Millionen Menschen humanitäre Nothilfe. Millionen Äthiopier sind nach wie vor aufgrund von Konflikten, Unsicherheit und klimabedingten Schocks wie Dürren oder Überschwemmungen sowie anderen Naturkatastrophen wie Erdbeben vertrieben. Äthiopien ist mit mehreren Ursachen für Instabilität konfrontiert. Jahrelange Dürren und Konflikte haben Millionen Äthiopier in eine Situation gebracht, in der sie nicht genug zu essen haben. Viele Menschen haben weder ausreichend Zugang zu Wasser noch Medikamenten, Lebensmitteln oder Unterkünften und fürchten um ihr Leben.
Der Südsudan befindet sich inmitten einer schweren humanitären Krise, die durch einen jahrelangen brutalen Bürgerkrieg verursacht wurde. Fast 400.000 Südsudanesen sind infolge des Konflikts, der im Dezember 2013 begann, gestorben. Der Bürgerkrieg war von Gräueltaten und Angriffen auf Zivilisten, darunter weit verbreitete sexuelle Gewalt, geprägt. Im Jahr 2025 steht die jüngste Nation der Welt aufgrund der vorherrschenden politischen Spannungen und einer sich verschlechternden Sicherheitslage am Rande eines erneuten Bürgerkriegs.
Fast zehn Jahre bewaffneter Konflikt im Jemen haben Zehntausende Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert und Millionen Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen, was den Jemen zu einer der größten humanitären Krisen der Welt macht. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes – 19,5 Millionen Menschen – benötigen im Jahr 2025 humanitäre Hilfe und Schutz, wobei die am stärksten gefährdeten und ausgegrenzten Gruppen des Jemen, darunter Frauen und Mädchen, am stärksten gefährdet sind.
Spenden und Aufmerksamkeit schenken sind eng verknüpft. Weltweit gibt es Millionen von Menschen die leiden, fernab des Rampenlichts, verborgen vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Viele dieser Menschen sind dringend auf internationale Unterstützung angewiesen, um überleben zu können. Vergessene Krisen sind humanitäre Notsituationen, die nicht in den internationalen Schlagzeilen auftauchen und denen nicht genügend politisches Engagement zu Teil wird, so dass die betroffenen Menschen keine oder nur unzureichende Hilfe erhalten.